grayscale photography of three boys facing towards fence

Wann hast Du zum letzten Mal 

in Deinem Leben gestaunt?

Stell Dir vor, Du wärst erst vor kurzem geboren. Der dreijährige Junge, das fünfjährige Mädchen … was alles würdest Du zum ersten Mal in Deinem Leben wahrnehmen? 

Was würde Dich überraschen? 
Was würdest Du mit großen Kulleraugen beobachten? 
Was mit großem „OOOOh“-Mund bestaunen? 
Was würde Dich begeistern?

Ist es der Riesenkäfer?

Der erste Schneeball?

Die Pfütze, die ihr Wasser so herrlich herumspritzt?

Das erste krakelige Bild, das nur Du so malen kannst?

Das Aufdecken von Unterschieden, die Dich erstaunen lassen?

Das Entdecken einer anderen Hautfarbe?

Ist es der Luftballon, der in Kreiselbewegungen zum Himmel schwebt?

Wann hast Du zum letzten Mal gestaunt?

Klar, wir Erwachsenen sind gegen Überraschungen gefeit. Uns hat das Leben unachtsam gemacht, abgebrüht, an uns prallt das meiste ab. Alles ist selbstverständlich geworden.

Es ist Deine Entscheidung: Du kannst das Staunen neu entdecken. Tag für Tag. Und es ist ganz einfach: Über Deine Sinne, über Deine Sinnlichkeit. Die Sinne sind nämlich ganz einfach zu bedienen, und – wir haben sie immer bei der Hand. 

Wann stehst Du morgens in aller Frühe auf und beobachtest schweigend, wie langsam die Sonne aufgeht?

Wann setzt Du Dich wieder in die Schaukel wie ein Kind? Überlässt Dich dem Schwingen und fühlst Dich frei? 

Wann stellst Du Dir eine Rose auf Deinen Schreibtisch und sagst Dir: „Das bin ich mir wert!“?

Es gibt so viel Sinn zu entdecken. 

Gebrauche Deine Sinne. Täglich. 

Aus welchen Gründen hat das Leben sie Dir sonst geschenkt?!

Ein tibetisches Sprichwort lautet: „Werde wieder wie ein staunendes Kind, das die Welt entdeckt – jeden Augenblick neu.“ 

Denn: Die wahre und tiefe Freude wächst nur in der Loslösung von Deinen Erwartungen, im Freiraum Deiner Seele. 

Zu staunen ist ein Weg dorthin.

In herzlicher Verbundenheit

Ihr Georg Rupp