Unser Thema sind die „Übergänge im Leben“.
Was aber, wenn der Aufbruch stockt, die Wege zu mühsam erscheinen?
Dann widmen Sie sich in einer stillen Stunde der folgenden Übung. Sie lautet:
Gehen Sie die Geschichte Ihrer Anfänge durch!
Alle von uns haben immer wieder neu angefangen. Wir alle haben in unseren Leben falsche Entscheidungen getroffen, sind gestürzt, lagen am Boden, hatten verloren … und sind wieder aufgestanden. Haben uns geschüttelt. Und sind wieder weiter gegangen. So wie kleine Kinder, die laufen lernen. Und hinfallen. Sich aufrappeln, gehen … und wieder hinfallen. Würden sie nicht immer wieder aufstehen, lägen sie noch heute.
Also: Lassen Sie sich Zeit und reisen Sie in Ihre Vergangenheit. Schreiben Sie die Geschichte aller Ihrer Anfänge auf.
In welchen Situationen und Krisen haben Sie nicht aufgegeben, sondern neu angefangen? Haben Wendepunkte geschafft. Haben Blockaden aufgelöst und sind nach vorne ins Neuland gewandert. Sind ins Risiko gegangen und haben Mut bewiesen.
Schreiben Sie alles auf – und ergänzen Sie die Liste in den kommenden Wochen. Sammeln Sie eine faszinierende Perlenkette Ihres Anfangen-Könnens.
Aller Anfang kann leicht, aber auch schwer sein. Vielleicht helfen Ihnen auch Bücher großer Autoren, mit denen Sie etwas anzufangen wissen. Die in ihren Romanen und Geschichten Altes losgelassen und Neues begonnen haben. Denn alles Neue setzt Abschiede voraus.
Und fangen Sie an zu träumen. Träumen Sie vom Reichtum und vom Zauber des Anfangs. Wie es schon der Schriftsteller Hermann Hesse in seinem Gedicht „Stufen“ ausdrückte: „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben … Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“
Gehen Sie auf – innere und äußere – Wanderschaft. Vielleicht merken Sie dann erleichtert und beglückt, dass Abschiede zwar schwerfallen, aber gute Energien freisetzen.
Wir sind geboren, uns zu wandeln.
Wird fortgesetzt
In herzlicher Verbundenheit
Ihr Georg Rupp