Kennen Sie die Trilogie „Herr der Ringe“? Oder den „Krieg der Sterne“? Oder „Titanic“? Alles Filmklassiker.
Vielleicht kennen Sie ja auch die „Odyssee“, das klassische Epos des griechischen Dichters Homer. Oder „Parzival“, einen Versroman aus dem 13. Jahrhundert, der sowohl die Entwicklung Parzivals vom Unwissenden im Narrenkleid zum Gralskönig, als auch die gefahrvollen Bewährungsproben auf dem Weg dorthin beschreibt.
Was ist das Gemeinsame aller hier dargestellten Beispiele?
Es sind sogenannte „Heldenreisen“. (Natürlich auch „Heldinnenreisen“.)
Alle Handlungen führen auf Wege der inneren Selbstfindung. Meistens in epischer Länge, durch viele Höhen und Tiefen, Irrungen und Wirrungen, Umwege, Stolperfallen und Sackgassen hindurch. Läuft es gut, winken auf der Zielgeraden des Lebens Erfüllung, Seelenruhe und Weisheit.
Wie in den beiden Artikeln zuvor, bleiben wir beim Thema der „Lebenswanderschaft“, der Lebensreise. Abschied und Neubeginn begleiten uns tagtäglich, im Kleinen – und manchmal auch im Großen.
Lernen wir an dieser Stelle von der Trilogie „Herr der Ringe“. Frodo, der Hobbit, wohnt mit seinen Freundinnen und Freunden in Mittelerde, einem friedlichen Land mit sanften Hügeln und kuscheligen Häuschen. In diese Idylle bricht der Ruf des Schicksals in Form von Gandalf, dem Zauberer, ein.
Ein erster Abschied ist nahe. Denn Frodo muss dem Ruf des Schicksals folgen und mit seinen Freunden und Helfern durch unbekannte Länder, drohende Gefahren, durch Intrigen und Gefechte, durch Hoffnung und Zweifel gehen. Und manchmal auch ums Überleben kämpfen.
Abschied und Neubeginn an allen Ecken und Enden.
Unsere eigenen Abschiede und Aufbrüche zeigen uns, wie spannend dieses Leben sein kann. Wir brechen auf zu einer Reise, in den neuen Job, in neue Beziehungen, in neue Lebensabschnitte. „Aufbruch“ heißt dabei: Aufbrechen aus alten Strukturen, Zurücklassen vergangener Lebensinhalte, um dem Neuen entgegenzustreben.
Ein wirklicher Abschied setzt die Entscheidung zur Veränderung voraus. Diese Entscheidung wächst oft nur langsam. Reift erst in einem dauerhaften Hin und Her.
Viele Menschen schwanken immer wieder in ihren Entscheidungen, finden nicht zur Klarheit. Und leiden dann – psychosomatisch betrachtet – sogar unter häufigem Schwankschwindel. Der Leib zeigt die Verwundungen der Seele auf. Denn unser Körper ist die Bühne für unsere Gefühle.
Entscheidungen zum Aufbruch dauern oft lange. Wenn aber eines Tages die Entscheidung zur Veränderung, zum Neubeginn gefallen ist – und zudem aus ganzem Herzen getroffen wurde –, gibt es nur eine Richtung: Sich umdrehen und gehen – in den Neubeginn hinein!
Und noch eine Weisheit ist zu beachten. Und die lautet: „Wenn Du Dich zum Aufbruch, zum Neubeginn entschieden hast – dreh Dich nicht mehr um!“ Denn das Gestern saugt Dir Deine Energien ab, bindet Dich wie ein Bungee-Seil an Deiner Vergangenheit fest, kostet Dich Kraft und Mut.
Dein Leben ist eine Wanderung durch Deine äußeren und inneren Welten. In der Initiative liegt Reichtum. Eine Erfahrung, eine Anziehung, ein Zauber.
Abschied und Neubeginn … Lebe kein langweiliges, genormtes Leben. Ich wünsche Dir Mut zur Hingabe und zur Leidenschaft. Das Leben ist da – spring hinein!
In herzlicher Verbundenheit
Ihr Georg Rupp