Die Zappelei auf der A3

Teil 2

Was mir damals half, sollten wir Menschen in Stress- und Angstsituationen ganz bewusst tun. Einfach stehen – und zittern und zappeln …

Wenn Du Lust hast, dann zittere nicht nur so rum. Mach die Musik laut. Schamanisches und afrikanisches Trommeln, Groove, elektronische Tanzmusik … Du kennst das alles schon von Zappelkonzerten. Leg also los! Tanz es raus!

Fünf Minuten sind dafür eine lange, intensive Zeit – und sehr hilfreich. Am Ende bist Du total entspannt. Alle Angst, aller Stress ist weg. Keine Schockstarre mehr. Kurz und wirkungsvoll alles abgeschüttelt.

Es geht also um körperliche Bewegung. Wenn Du Dich nicht bewegst, bleibt die Unruhe in Dir gefangen.

Viele Patienten leiden unter „innerer Unruhe“, wie sie sagen. Hier hilft nur Bewegung. Ausschütteln, abtanzen, springen, in die Luft boxen, Rocksongs laut mitsingen, sich ausleben und im Kreis laufen. Das ist übrigens ein Tipp vom Neurobiologen Dr. Gerald Hüther, der als eine der besten Techniken zum Stressabbau ein schnelles Laufen im Kreis empfiehlt. Mit einem häufigen Wechsel der Laufrichtungen. So, wie es die Löwen praktizieren, um im Käfig nicht durchzudrehen.

Am besten aber eignet sich – nach Hüther – das Laufen der Zahl „8“.

Stell Dir dazu vor, bei Dir im Garten oder im Stadtpark ist eine große 8 auf den Rasen gemalt – vielleicht sechs bis acht Meter lang. Was machst Du damit? Na klar, Du läufst jetzt einige Minuten diese gedachte Form auf dem Asphalt oder dem Rasen. Mal so herum, mal anders herum. Gerne auch ab und zu rückwärts.

Kannst Du Dir vorstellen, wie Dein Gehirn arbeiten und kreativ werden muss, um diese ständigen Kehrtwendungen und Richtungsänderungen „hinzubekommen“? Deine Gehirnhälften malochen jetzt wieder über den Gehirnbalken weg. Wenn Du also Dein Gehirn aktivierst, gibt es keine Schockstarre, kein Steckenbleiben in destruktiven Gefühlen mehr.

Wenn Du diese liegende 8 (das Zeichen für die Unendlichkeit) mal vorwärts und mal rückwärts läufst, arbeitet Dein Gehirn wieder gerne an neuen Lösungen.

In Trier angekommen, war der Schock längst überwunden. Ich war offen und frei für meinen Vortrag. Was aus dem Hausschwein geworden ist, weiß ich nicht. Die heutigen Staus auf der A3 haben wahrscheinlich andere Gründe. Eine Sau läuft da nicht jeden Tag herum …

In herzlicher Verbundenheit

Georg Rupp