Die folgenden Gedanken von Albert Schweitzer (1875-1965) berühren mich immer wieder. Ich gebe sie so weiter, wie ich sie erfahren habe.
Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand.
Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit und Fantasie, Stärke der Gefühle,
Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.
Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat.
Man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebewohl sagt.
Mit den Jahren runzelt die Haut,
mit dem Verzicht auf Begeisterung aber runzelt die Seele.
Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen, Angst und Hoffnungslosigkeit,
das sind die langen, langen Jahre, die das Haupt zur Erde ziehen
und den aufrechten Gang in den Staub beugen.
Ob siebzig oder siebzehn, im Herzen eines jeden Menschen
wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren,
das erhebende Staunen beim Anblick der ewigen Sterne
und der ewigen Gedanken und Dinge, das furchtlose Wagnis,
die unersättliche, kindliche Spannung, was der nächste Tag bringen möge,
die ausgelassene Freude und Lebenslust.
Du bist so jung wie deine Zuversicht, so alt wie deine Zweifel,
so jung wie deine Hoffnung, so alt wie deine Verzagtheit.
Solange die Botschaft der Schönheit, Freude und Kühnheit,
der Größe der Erde, des Menschen und des Unendlichen
dein Herz erreicht, solange bist du jung.
Erst wenn die Flügel nach unten hängen,
und das Innere deines Herzens vom Schnee des Pessimismus und
vom Eis des Zynismus bedeckt ist,
dann erst bist du wahrhaftig alt geworden.
In herzlicher Verbundenheit
Georg Rupp