Wenn die Seele klingt

Dies ist ein kurzer Gastbetrag meiner Frau Claudia. Darin schildert sie eine herzberührende Erfahrung aus ihrer Arbeit als Diplom-Sozialpädagogin an einer Krefelder Gesamtschule.

An einem sehr schönen Sommertag ging ich mit einigen Schülern zu einer Baumgruppe im Schulgarten. Wir wollten eine Phantasiereise unternehmen. 

Die Kinder liegen entspannt in Sternform im Kreis, lauschen meiner Geschichte und genießen die Ruhe, Vogelgezwitscher, das Lichtspiel von Sonne und Schatten. 

Die Harmonie an diesem Ort ist ein Geschenk, eine Sternstunde auch für mich als Erzählerin. In diesen Minuten stimmt einfach alles: Die Natur, die Stille, die Kinder. Sie begleiten innerlich die Reise engagiert mit, und so steuern wir sanft dem offenen Ende der Geschichte entgegen, das die Kinder weiterspinnen sollen.

Während der Abschlussrunde sagt Giovanni, 11 Jahre, ganz überzeugt, ruhig und lächelnd:

„Ich bin so froh, dass es mich gibt!“

Als das aus ihm herausspricht, scheint die Sonne in sein Gesicht. Er ist im vollkommenen Einklang mit sich, der Natur und der Schöpfung. 

„Ich bin so froh, dass es mich gibt!“ Wäre es nicht wunderschön, wenn jeder von uns über sich so denken würde?!

In herzlicher Verbundenheit

Claudia Rupp