Die Geschichte von den Stränden… oder: Mut zur Klarheit

Teil 1.

Die Komfortzone, die Bequemlichkeitsfalle, besitzt große Macht. Sich nicht zu verändern, ist ja in aller Regel bequemer und weniger anstrengend. Auf jeden Fall aber sicherer.

Wenn man keine Entscheidungen trifft, geht die Fehlerquote gegen Null. Meint man. Glaubt man. Hofft man. Doch gerade Menschen, die sich nicht bewusst entscheiden, fühlen sich oft hin- und hergerissen. 

Wer kann denn wissen, ob eine Persönlichkeitsveränderung wirklich Wachstum bedeutet oder Abbau nach sich zieht? Ob sie mich bereichert und wirklich freier macht? Oder scheitern lässt?

Viele Menschen haben ihre Leichen im Keller. Aber der Keller ist vertraut. Wer kann sich sicher sein, dass in einem neuen Keller nicht noch mehr Unrat liegt? So habe ich ja wenigstens den Spatz in der Hand…

Deshalb handeln eine ganze Reihe von Menschen nach der Devise: Lehre mich schwimmen, aber mach mich bitte nicht nass!

In psychotherapeutischen Sitzungen spreche ich häufig von folgendem Bild: Stell Dir vor, die Persönlichkeit des Menschen wäre wie ein großer, langer Sandstrand. Dieser Strand hat sich allerdings im Laufe der Jahre und Jahrzehnte verändert, verfärbt, hat sich vermengt mit Schlick und Teerflecken, mit Algen und Dreck.

Hier lässt sich nicht mehr genussvoll in der Sonne aalen, kein feiner Sand rieselt durch die Finger, das Barfußlaufen macht kaum noch Spaß… Dieser Strand ist also keine unberührte, vollkommene Daseinsform. Kein Karibik-Strand, keine Blaue Lagune…

So möchte man es nicht mehr haben. So möchte man nicht mehr leben.

Wie geht es weiter? Teil 2 folgt

In herzlicher Verbundenheit

Georg Rupp 

Aus: Das Sternum-Projekt: Die 7 Schlüssel für ein reiches Leben“ – Dr. phil. Georg Rupp (Macht Sinn GbR, 1. Aufl. 2004, ISBN 978-3938270028, Preis 29,80 €)