Freude ist doch eigentlich so selbstverständlich, dass man nicht viele Worte darüber verlieren muss…

Teil 1.

Ist das so?

Wenn ich Leute beobachte – und das tue ich recht gerne –, fallen mir natürlich auch sehr menschliche Züge auf. Ich weiß nicht, warum manche beispielsweise stundenlang auf einem Kaugummi herumkauen, der schon lange seinen Geschmack verloren hat.
Beruhigt das? Trainiert das die Zähne? Ist es die Assoziation an den Wilden Westen und den „poor lonesome cowboy, far away from home“?

Kürzlich sah ich jemanden, der so heftig auf seinem Kaugummi herumbiss, als wollte er einen gordischen Knoten durchtrennen. „Heftig“ ist eigentlich noch untertrieben – er wirkte obendrein sehr hektisch.

Also wirklich, so entsteht keine Freude. 

Mir kam der Gedanke:
Hektik ist der Tod der Freude und des Glücks. 

Ist Freude eigentlich gleichbedeutend mit „Glück“?

Nein, sicherlich nicht in jedem Fall. Freude kann Glück bedeuten. Aber die kleine Freude ist auch erfahrbar und bedeutsam, wenn sie nicht zu großen Glücksgefühlen reicht.

Bescheidenheit ist eine Tugend der Freude.
Sich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen.
Die Sinne zu nutzen.
Sich über die Sinne zu erfahren, ist Freude.

Freude ist das Lächeln des Augenblicks.
Das stille Einverständnis in die Ordnung des Lebens.

Du kannst Dich freuen über tausend Dinge –
wenn Du offen bist und achtsam dem Leben gegenüber.

Freude ist Musik.
Musik macht Freude. 

Ein Kinderlachen erfreut.
Ein guter Geruch.
Eine Idee, die unverhofft aufleuchtet.

Ein „Dankeschön“ macht Freude.
Seine Arbeit gewürdigt zu sehen, macht Freude.
Sich verstanden zu fühlen.
Angenommen zu werden, so, wie man ist.
Unverstellt zu leben, echt zu sein – das macht Freude.

Es bleibt die Frage:

Was bedeutet eigentlich „wahre, tiefe, innere Freude“? 

Dazu mehr im nächsten „Futter für die Seele“-Artikel. 

In herzlicher Verbundenheit

Georg Rupp