Eine Frage: Wie schnell vergeht ein Jahr? – Für ein Kind wahrscheinlich viel langsamer als für uns Erwachsene. Ein Kind in seiner Entwicklung erlebt ganz viel Neues an jedem Tag. Jeder Tag hält Überraschungen bereit: In der Kita gibt es so viel zu spielen, in der Schule so viel neuen Lernstoff, in der Pubertät reichlich neue Lebenserfahrungen … Je mehr Neues wir an jedem Tag erfahren, desto langsamer (und intensiver) vergeht die Zeit.
Das kennen alle, die an einen neuen, unbekannten Urlaubsort fahren: In den ersten Tagen orientieren wir uns. Alles ist neu. Nichts ist Routine. Wir machen neue, manchmal auch faszinierende Erfahrungen. Die Stunden dehnen sich. – Haben wir uns erst einmal eingelebt, fließen die Tage schneller dahin.
Natürlich nicht wirklich, nicht als reale Zeit. Aber wir „fühlen“ sie eben anders.
In einer Rundfunksendung im WDR wurde über eine Untersuchung berichtet. 80jährige Menschen sollten festlegen, wo sie „gefühlt“ die Mitte ihres Lebens sehen. Also die Mitte zwischen Null und achtzig Jahren.
Genau bei 40? – Kaum jemand kam auf diese Idee.
Ihr überwältigender Eindruck war: Bei 18 Jahren. Die Erfahrungen zwischen Geburt und der heutigen Volljährigkeit wurden als zeitlich ebenso lang erlebt wie die Jahre zwischen 18 und 80!
Denn in den ersten 18 Jahren gab es tagtäglich neue und intensive Erlebnisse, ständiges Neuland, Aufbrüche in ein immer neues Lernen – und manche „Lebenswunder“, die ein Kind staunend erfährt.
Heute gibt es die ersten drei Bände meiner Reihe „Gesichter der Seele – Geschichten, die ein Therapeut erzählt“ bereits über ein Jahr.
Als die Trilogie im vergangenen September vollendet war, schrieb die Rheinische Post: „Es ist ein bisschen so, als wenn man Drillinge bekommt“, sagt Psychotherapeut Georg Rupp über seine Trilogie „Gesichter der Seele“. Seine „Babys“ sind während der Corona-Pandemie entstanden und haben eins gemeinsam: ein freundliches Gesicht. Mal sieht es zufrieden aus, mal schelmisch oder heiter. Auch die Farben der Bücher lassen auf einen erbaulichen Inhalt schließen, sind mal himmelblau, frühlingsgrün und diesmal sonnenuntergangsorange. Enthalten ist eine gute Portion Lebensfreude, Alltägliches, das zum Nachdenken, aber oft auch zum Schmunzeln anregt, eine Grundstimmung, die das Leben mit seinen Irrungen und Wirrungen bejaht.
Vielleicht schreibe ich doch noch einen vierten Band. Das hat ja auch etwas Anregendes. Die Freude dabei dehnt die Zeit.
Übrigens empfiehlt der Dalai Lama, um der Routine und Langeweile entgegenzuwirken: „Jeder Mensch sollte einmal im Jahr an einen Ort fahren, den er noch nicht kennt.“
Dieser Ort kann im Außen liegen, aber auch im Inneren des Menschen. Auch hier können neue Erfahrungen (Meditation, Yoga, Sinnsuche) die Zeit verlängern. Zwar nur in der eigenen Wahrnehmung – aber auch die kann unser Lächeln und unsere Lebensfreude fördern.
Die neuen Bücher 2022: Dr. Georg Rupp, „Gesichter der Seele – Geschichten, die ein Therapeut erzählt“, Bände 1 bis 3
Verlag: tredition GmbH, Hamburg. Weitere Informationen: www.dr-rupp.com
In herzlicher Verbundenheit
Georg Rupp