Wie gerne möchten wir uns verändern – und fallen doch immer wieder in die alten Gewohnheiten zurück. Gewohnheiten scheinen uns und unseren guten Willen zu beherrschen. Woran liegt das?
Es gibt vielfältige Ursachen, aber ein ganz wichtiger Punkt sind innere Selbstsabotage-Programme, mit denen wir uns so wunderschön fertig machen können.
Da gibt es z.B.:
- Häufige Selbst- und Fremdvorwürfe,
- Opferhaltungen und abwertende Beurteilungen,
- Katastrophen- und Verlustängste,
- zu hohe und perfektionistische Erwartungen an sich selbst und andere,
- Leiden an den Ungerechtigkeiten des Lebens,
- Schuldgefühle und Sorgenspiralen,
- Prophezeiungen und Gedanken, für die es keine Beweise gibt,
- inneres Schrumpfen auf Kleinkindalter bei bestimmten Herausforderungen oder Autoritätspersonen,
- nicht zuletzt aber auch ein unbewusster Loyalitätskonflikt mit der eigenen Herkunftsfamilie.
Wer sich (unbewusst) fertigmachen will, sagt sich etwa:
- Meine Schwester hat ein so schweres Leben. Da habe ich doch gar kein leichtes Leben verdient.
- Meine Eltern brauchen mich. Wenn ich sie verlasse, mache ich mich schuldig.
- Ich bin doch immer nur gescheitert. Das macht doch alles keinen Sinn mehr.
- Ich kriege nirgendwo die Anerkennung, die ich verdient habe!
- Ich bin so wütend auf das Leben! Ich fühle mich bestraft!
- Ich werde es nie schaffen, „nein“ zu sagen.
- Ich höre immer noch meinen Vater: „Junge, mach was Vernünftiges. Und sicher muss es sein!“
- Meine Oma sagte immer zu mir: „Für jede Sekunde Glück musst Du stundenlang büßen!“
- Ich bin völlig langweilig. Einfach zu schüchtern. Mein Freund findet sowieso eine Hübschere.
- Erst muss es den Menschen in meiner Umgebung gut gehen, dann kann es mir gut gehen.
Den inneren Selbstsabotage-Programmen sind keine Grenzen gesetzt. Wenn Du etwas verändern möchtest, dann achte hier und jetzt auch auf Deine Sprache. Die Art, wie Du sprichst, findet einen Widerhall in Deinem Körpergefühl und Deinem Bewusstsein. In unserer Sprachkultur reden wir seit Urzeiten von „Wortschatz“ und nicht von „Wortmüll“. Wortmüll zieht Dich herunter.
„Wie ist das Wetter bei Euch im Urlaub?“ – „Es regnet nicht.“
„Wie geht’s Dir?“ – „Nicht schlecht.“
So schadet uns auch die verneinende, ja geradezu vernichtende Sprache, denn sie verhindert das Fühlen. Wenn es „nicht regnet“, kann ich nicht fühlen, was die bewölkten 15° in mir auslösen. Und wenn es mir „nicht schlecht“ geht, vermeide ich ein aufmerksames Nach-innen-Blicken.
Da hilft nur eines: Gib Dir die Erlaubnis, Dich entwickeln zu dürfen. Ohne diese Entscheidung wirst Du immer in Ängsten und Zwängen gefangen bleiben und in destruktiven Systemen verharren müssen.
Buddha Siddhartha Gautama (ca. 420-368 v.Chr.) gab uns den bedenkenswerten Hinweis:
Laufe nicht der Vergangenheit nach,
verliere Dich nicht in der Zukunft.
Die Vergangenheit ist nicht mehr.
Die Zukunft ist noch nicht gekommen.
Das Leben ist hier und jetzt.
Teil 2 folgt
Aus meinem Buch: Dr. Georg Rupp „Befreiung aus dem Hin & Her des Lebens: Lass Dein Herz entscheiden“ (Verlag „Die Silberschnur“ GmbH, ISBN: 978-3-89845-355-4, 1. Aufl. 2012, Preis 14,90 €)
In herzlicher Verbundenheit
Georg Rupp