Wenn der Mensch seine Angst überwunden und seinen Mut entdeckt hat, kann er ihn weitergeben und dankbar sein. Er kann sich mitteilen. Sein Wissen und seine Erkenntnis mit anderen teilen. Oder er kann abdriften ins „Ich bin der Größte“, „Ich stehe über allem“. Das ist Hochmut.
Dankbarkeit, die fünfte Station, heißt: sich einordnen in die Struktur des Lebens. Wer nur den Mut lebt, die Dankbarkeit und Demut aber nicht kennt, kann tief fallen. Denn Mut ist die Höhe, der Aufstieg zu den „Göttern“… die Demut aber ist die Erde, die Dich auffängt im Falle des Scheiterns. Sie gibt Dir Bodenhaftung, wenn Du Dich für den Aufstieg bedanken willst. Wer aber nur den Mut kennt und nicht die Demut, steht mit beiden Beinen fest in den Wolken.
Der Absturz ist tief und hart. Wer den Mut mit Demut paart, besitzt hingegen die „Fallschutzvorrichtung“ in sich selbst.
Im sechsten Schlüssel, der Freude, geht mir buchstäblich das Herz auf. Wie oft sagst auch Du: „Da ist mir das Herz aufgegangen!?“
Wenn Du kleine Kinder spielen siehst, dann geht Dir das Herz auf. Wenn Du die Sonne über dem Meer aufgehen siehst, geht Dir das Herz auf. Wenn Du Dich in den Armen Deines Partners geborgen fühlst, geht Dir das Herz auf. Wenn Du das gütige Lächeln eines alten Menschen siehst, geht Dir das Herz auf.
Ich wünsche Dir ein Leben mit unzähligen „Da geht mir das Herz auf“-Gelegenheiten.
Denn nur die tiefe Freude in Dir nährt sich von selbst. Darum: Dehne sie aus. Verlängere sie. Vergrößere sie. Vertiefe sie. Gib Dir Zeit und Raum für Deine innere Freude – und koste sie aus. Sie macht Dich unabhängig und frei. Deshalb: Gib Deiner Freude Wurzeln! Wenn Du Deiner Freude Wurzeln gibst, kannst Du ihr Flügel geben.
Wird fortgesetzt…
In herzlicher Verbundenheit
Georg Rupp