Du kennst doch „Vorher-Nachher-Fotos“ … Oder?
Jedes Institut, das sich Gewichtsreduktion und gesunde Ernährung auf die Fahne geschrieben hat, zeigt eine Kundin, einen Kunden vor Beginn des Programms – und nachher … mit Durchhaltevermögen und 20 Kilo weniger. Also im Erfolgsfall.
„Vorher-nachher“ gibt es auch bei einem neuen Haarschnitt. Oder einem neuen Kleidungsstil. Jedenfalls in den Zeitschriften, die behaupten, Gutes für Dich tun zu wollen.
„Vorher-nachher“ gibt es auch bei uns im Garten. Denn im Winter war der Rasen an einer Stelle ziemlich ramponiert und abgesackt. Auf ca. 50×50 cm Fläche. Das Loch hatten wir Ende März mit Erde aufgefüllt, neuen Gartenkalk und Rasensamen eingesät – und fotografiert. Als „Vorher-Bild“.
Und jetzt, Ende Juli 2025, als völlig verändertes „Nachher-Bild“. Zugewachsen ist die Rasenfläche. Schön fest und dicht ist sie geworden. Auf den Rasen ist Verlass. Er hat sich ja auch nicht beschwert, als er abgesackt war. Oder wenn wir Menschen mit unseren breiten Schuhen auf ihm herumtrampeln. Ja, da mache ich mir manchmal schon ein paar Gedanken … ‚Aber‘, tröste ich mich, ‚Gräser haben wohl keine Schmerzrezeptoren. Dann tut’s ihnen auch nicht weh.‘
Und der Sommerwäsche draußen auf dem Ständer zuzusehen, hat auch etwas Meditatives. Ja, ich widme mich gerade dem leichten Flattern der Hemden und Hosen im Sommerwind. Erstaunlich, wieviel Ruhe gerade einkehrt.
Oft geht es ja auch gar nicht um ein „Vorher-nachher“. Sondern nur um das Jetzt.
Wie in der folgenden Meditation. Wenn Du Dich im Hier und Jetzt darauf einlassen kannst: wunderbar. Denn Du kannst nichts verpassen. Es gibt ja nur die Gegenwart. Gestern ist vorbei. Morgen nur ein Versprechen. Das, was zählt, ist diese Sekunde.
Und hier der Text zu „Stille und Klang“:
Beginne, auf Details zu achten –
auch im Klang, in der Musik.
Höre den leisen Wind,
wie er das Schilf sanft berührt.
Spüre die Stille, den Einklang.
Genieße die Langsamkeit,
die Ruhe, die Erhabenheit des Schweigens.
Stille lässt Raum zum Atmen.
Stille besänftigt und beflügelt zugleich.
Wer die Stille liebt, ist nahe am Ursprung.
Wer die Stille schätzt, gibt seiner Seele freien Raum.
Horche auf den Klang der Stille.
Stille hat Ausdruck, hat Gebärde.
Stille hat ein Gesicht.
Stille ist der Atem des Ewigen.
Stille ist der unhörbare Herzschlag allen Lebens.
Verbundenheit, die aus der Stille kommt,
ist Hohes Lied und Harmonie.
In der Stille ist alles enthalten.
Erfahre über die Gegensätze, den Kontrast.
Schweigen und Klang sind Einheit.
Darum ehre die Stille.
Sie ist die schönste Musik.
Wie fühltest Du Dich vor der Meditation – und jetzt, nachher?
Hast Du die Gegenwart wahrgenommen?
Hast Du gehört, wie Stille klingt?
Auch in der absoluten Stille schlägt Dein Herz – und wächst das Gras vor Deiner Türe.
In herzlicher Verbundenheit
Ihr Georg Rupp