Hast Du Dir die „10 Lektionen“ im zweiten Teil angeschaut? Und Dich eingefühlt? – Sie sind nicht in Stein gemeißelt. Du kannst einige für Dich streichen oder sie ergänzen. Es sind nur meine Lektionen. Deine können ganz anders aussehen.
Weise Menschen werden oft um Rat gefragt. Natürlich können auch sie nicht alle Absichten des Lebens erkennen. Wer kann schon die Zukunft enträtseln?
Aber nach Sokrates lässt sich wahre Weisheit in der Akzeptanz des Nichtwissens finden („Ich weiß, dass ich nichts weiß“). Und im Einverständnis mit der Unberechenbarkeit kommender Zeiten.
Auch ich lerne gerne von den „Lektionen großer Meister“. Milton H. Erickson hat uns ganz starke „Lektionen“ in der psychologischen Hypnotherapie hinterlassen. Der eben erwähnte griechische Philosoph Sokrates seine nach ihm benannten sokratischen Dialoge. Manche haben uns aber auch viele Fragezeichen auf den Weg geschickt. Und auch die können lehrreich sein.
Mit dem „letzten Vortrag“ (Last Lecture) hat es eine ähnliche Bewandtnis. Jede Professorin, jeder Professor an einer Universität in den USA (manchmal auch in Deutschland) erhält zum Abschluss der wissenschaftlichen Laufbahn die Gelegenheit zur letzten „Lektion“. Das kann so etwas sein wie ihr oder sein Vermächtnis.
Berühmt geworden ist die „Last Lecture“ von Randy Pausch. Er war Professor für Information an einer Universität in Pittsburgh (USA). Seine letzte Vorlesung hielt er am 18.09.2007. Da er schwer krebskrank war, erwarteten seine mehr als vierhundert Studenten, dass er sein bevorstehendes Sterben zum Thema machen würde. Stattdessen sprach er über „Die Lehren meines Lebens“. Und darüber, wie man seine Kindheitsträume ins Leben bringt.
Bei all dem blieb er so natürlich und heiter, dass er die Herzen seiner Studentinnen und Studenten unmittelbar berührte. Weit mehr als zehn Millionen Menschen schauten sich danach seinen Vortrag im Internet an. Viele haben sich bei ihm bedankt. Für seinen Mut, an dem er alle teilhaben ließ. Und für seinen unerschütterlichen Glauben an den Sinn des Lebens.
Am 27.07.2008 starb Randy Pausch.
Warum ich das hier schreibe?
Nicht, weil ich heute schon 74 Jahre alt bin.
Auch nicht, weil ich mich nicht mehr fit und gesund fühle.
Aber kein Mensch kann ja vorausschauen, wie viel Zeit uns auf diesem Lernplaneten noch bleibt.
Doch sollte ich irgendwann einen „letzten Vortrag“ halten, dann könnten die „10 Lektionen auf dem Weg in die Weisheit“ mein Thema sein.
Aber der Humor und die Lebensfreude kämen auch nicht zu kurz …
Die stünden sogar über allem …
Wird fortgesetzt
In herzlicher Verbundenheit
Georg Rupp