Alles was war, ist genau so gewesen

An anderer Stelle auf dieser Website findet Ihr Worte der Weisheit von meinem Mentor Dr. Wolf Büntig, Gründer und Leiter der ZIST Akademie für Psychotherapie. In der „ZIST POST“ von September 2017 berührte mich folgender Text:

„Wir können die Dinge nicht immer ändern, aber wir können unsere Haltung gegenüber den Dingen ändern“ soll der antike Philosoph Epiktet (aus der Philosophenschule der Stoa, 50-138 n.Chr.) zu seinen Schülern gesagt haben. Das leuchtet ein, denn weil wir beispielsweise mit unserer Kindheit hadern, lässt sie sich – sie ist Vergangenheit – dennoch nicht ändern. Und eine andere Haltung zu entwickeln gegenüber schwierigen, belastenden Ereignissen in unserer Kindheit oder gegenüber schmerzhaften Schicksalsschlägen oder gegenüber dem Verlust eines geliebten Menschen… bedarf einer tiefen Akzeptanz der Realität. Diese tiefe Akzeptanz erst macht Veränderung möglich, kann dazu beitragen, dass wir uns selbst aus immer wiederkehrenden, schmerzenden, uns selbst bestrafenden Mustern entlassen, befreien und heilen. Wir ändern unsere Haltung. Das ist so einfach, wie es klingt und dennoch schwierig, denn wer will schon akzeptieren, was er nie so erleben wollte. Unsere individuellen Abwehrmechanismen stehen dem entgegen.

Erst wenn wir unsere eigenen Abwehrmechanismen kennen lernen und so der Akzeptanz unseres Lebens, so wie es war und wie es ist, ein wenig näher kommen, entsteht Raum für das Leben unseres individuellen Potenzials. (Soweit der Kommentar von ZIST.)

Hinschauen hilft. Unsere Vergangenheit lehrt uns so vieles. Um es mit den Worten des schon lange verstorbenen Kardinal Döpfner auszudrücken: „Erst wenn wir uns dem Dunkel stellen, wird uns der Schritt ins Licht geschenkt.“ Wenn wir heilen und unser Potenzial endlich ausschöpfen wollen, kann uns der Gedanke von Wolf Büntig helfen: „Alles was war, ist genau so gewesen.“

In diesem Satz ruht ein tiefes Einverständnis mit all dem, was war. Denn nichts können wir an den Dingen ändern. Wir können aber unsere Haltung gegenüber den Dingen verändern.

In herzlicher Verbundenheit 

Georg Rupp