In alten Sagen, im Heldenepos, ist derjenige der Mutige, der in sich seine Zweifel besiegt und handelt.
Der Held wagt sich in Situationen hinein, in denen es keine Sicherheiten gibt, die noch niemand vor ihm ausprobiert hat. So war es mit Odysseus, so war es mit Kolumbus.
So war es auch mit Muhammad Ali bei einem seiner letzten Kämpfe, von dem ihm jeder abgeraten hatte, weil er angeblich zu alt für einen Siegertypen war. Er musste gewaltig einstecken – aber mit dem letzten Schlag schickte er seinen jüngeren Gegner entscheidend zu Boden. Das nennt man „Kämpferherz“.
Der Held ist der vom Bösewicht, das heißt, seinem Gegenspieler der Schattenwelt, in die Enge Getriebene. Man ahnt: Jetzt – oder nie. So in der Enge, so mit dem Rücken zur Wand… da muss der Held handeln. Jetzt muss er etwas machen, von dem er meist nicht weiß, ob es für ihn gut ausgeht. Es ist der „Showdown“ im Erfolgskino.
Oft geht es noch nicht einmal darum, in dieser Situation das Richtige zu tun, sondern darum, überhaupt etwas zu tun. Aber nur an einem gleichwertigen Gegner kann sich der Held beweisen.
Oftmals ist der größte Gegner – man selbst. Der größte Sieg ist deshalb oft der Sieg über die eigene Person, die eigenen Zweifel, die eigene Bequemlichkeit, die eigene Komfortzone.
Wer nichts tut, macht keine Fehler.
Ist das wirklich so? Gehören nicht die kleinen Verrücktheiten zum Leben? Geht es nicht darum, das Leben immer wieder neu zu erobern, sich Herausforderungen zu stellen? Und je größer das Hindernis, umso größer der Sieg, der Gewinn für uns?!
Keiner von uns muss als Held ins Guiness-Buch der Rekorde eingehen. Aber die Maßstäbe zu ver-rücken und aus dem Bauch heraus handeln… das zeichnet den Mut als Vorboten der Lebensfreude aus.
In herzlicher Verbundenheit
Georg Rupp